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Wunderbar geborgen

Mit der Zusage "Gott ist mit uns am Abend und am Morgen" kann ich ruhigen Herzens in das neue Jahr gehen, so Margit Rotter.

Wunderbar geborgen

 

„O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ sind verklungen, die letzten Plätzchen gegessen, der Christ­baum wird in diesen Tagen entsorgt. Weihnachten ist vorbei. Für viele schon gleich nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag. In der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit mit dem Fest „Taufe des Herrn“ am Sonntag nach Dreikönig.

 

Für mich sind diese Tage zu Beginn des neuen Jahres von einer ganz eigenen Dynamik. Da heißt es vom Feiertagsmodus auf Normalmaß zurückzuschalten. Viele Menschen sehnen nach solchen Ta­gen ihren Alltag herbei. Denn, „nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von Feiertagen“. Ich erlebe gerne diese festliche Zeit, deren Glanz die grauen Wintertage erhellt.

 

Die ersten Tage des neuen Jahres stimmen mich nachdenklich. Im Rückblick auf die ver­gangenen 12 Monate spüre ich, wie schnell die Zeit verrinnt. Es war doch erst… Viele Glücksmo­mente hielt das letzte Jahr für mich bereit, aber auch so manche Klippe, die ich zu meistern hatte. Klar, im Nachhinein wird alles rund, „es ist ja gut gegangen!“.

Ich schaue aber auch nach vorne. Mein neuer Kalender ist schon gut gefüllt. Dienstliche Verpflich­tungen, Familienfeiern, Reisen, der Sommerurlaub fest gebucht. Das gibt dem neuen Jahr eine erste Kontur. Ich freue mich auf all die Begegnungen, festlichen Anlässe, neuen Eindrü­cke, Ruhepausen. Und dennoch sind da leere Zeilen im Buch meines Le­bens 2019. Es werden neue Herausforderun­gen auf mich warten. Kann ich sie erfüllen, al­len Anforde­rungen gerecht werden? Und wie sieht es mit meiner Gesundheit aus? Wie ergeht es den Menschen, die mich begleiten, wer­den sie weiter an meiner Seite sein? In jungen Jahren haben mich solche Fragen beunruhigt. Mit zu­nehmenden Alter bin ich diesbezüglich sehr gelassen geworden.

 

Denn die Sehnsucht nach Glück und Erfüllung, nach einem gelingenden Leben läuft für uns Chris­ten nicht ins Leere. Unsere Hoffnung hat in Jesus Christus einen festen Grund. Sehr schön drückt dies das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ aus. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer legte im Dezember 1944 diesen Text dem Brief an seine Verlobte und seinen Eltern bei. Es war einer der letzten Briefe, die er aus seiner Gefangenschaft geschrieben hat, bevor er ein paar wenige Monate später zum Tode verurteilt und erhängt wurde. „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. Von guten Mächten wunderbar geborgen, er­warten wir getrost, was kom­men mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“. Mit dieser Hoffnung kann ich ruhigen Herzens in das neue Jahr gehen. Mit dieser Hoffnung ist es leich­ter, Brüche und Unvollkommenheiten in meinem Leben anzunehmen. Mit dieser Zusage darf ich mich auf glückliche Stunden freuen. Gibt es eine schönere Umschrei­bung für die liebende Nähe Gottes?

 

 

Margit Rotter

Leiterin des Diözesanbüros Würzburg