"Hey, Du, Du gefällst mir. Ich passe auf Dich auf." Wie wäre es, wenn wir damit unseren Tag beginnen? Was macht dies mit uns, wenn wir Gott so zu uns sprechen lassen, am frühen Morgen, vor dem Spiegel? Können wir uns mit Freude anschauen, mit all unseren Falten und Fettpölsterchen? Weit über 100 Teilnehmer ließen sich am Donnerstagabend, 7. März 2013, von Pater Jonathan Johannes Düring inspirieren und nahmen ihren Leib wahr, indem sie ihn in Bewegung brachten. Warm wurde es allen nicht nur in der Helmstadter Sporthalle, sondern auch um ihr Herz. Wer seinen Körper bewusst wahr nimmt, geht aufrechter und beweglicher durchs Leben. Eine Möglichkeit dazu bietet Aikido, jene japanische Kampfsportart, die Pater Jonathan seit vielen Jahren ausübt. Die Besonderheit im Aikido ist, dass nur Abwehr- und Sicherungstechniken prakiziert werden. Daraus resultiert eine entsprechend defensive und verantwortungsbetonte geistige Haltung. Aikido: Ai steht für Harmonie, ki für die große Energie und do für den Weg. Dies bedeutet, entschlossen auf dem inneren Weg zu sein und konstruktiv mit Konflikten umzugehen. Pater Jonathan stellte die asiatische Selbstverteidigung aber auch in Zusammenhang mit der christlichen Bergpredigt. "Wenn Dir einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ich auch die LInke hin" (Mt 5,38), heißt nicht mehr als "Lass Dir Deine Würde nicht rauben, Du bist ein von Gott geliebtes Kind". Diese eigene Würde müssen wir erspüren und unserer Seele einen Raum geben, in dem sie ihren Platz hat. Schon Teresa vo Avila erkannte vor 500 Jahren "Tu Deinem Leib etwas Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen".
Vortragsreihe "LebensOrte - GlaubensOrte"