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Weihnachten auf Bestellung

Am Sonntag feiern wir bereits den zweiten Advent. Kein Anlass für Hektik und Stress, sondern Impuls zum Innehalten.

Weihnachten auf Bestellung

 

Haben Sie schon alle Geschenke beisammen? Oder fangen Sie gerade erst an, sich Gedanken zu machen, wer Ihrer Lieben sich über welches Geschenk freuen könnte?

Es gibt Menschen, die beschenke ich gerne. Nicht nur weil ich Ihnen eine Freude machen will, sondern vor allem, weil sie noch Wünsche haben.

Und es gibt Menschen, die lassen sich nur schwer beschenken. Das sind diejenigen, die sich ihre Wünsche am liebsten selbst erfüllen und wenn es geht, am besten sofort.

Erwacht in ihnen ein Wunsch, fällt ihnen ein, was gerade zum kleinen oder großen Glück noch fehlt, wird gegoogelt, im Onlineshop ausgewählt, in den Warenkorb gelegt – und klick, kommt das selbst gemachte Geschenk drei Tage später ins Haus.

 

Wie sehnsüchtig haben wir als Kinder auf Weihnachten gewartet und vor allem auf die Geschenke.

Das Warten erschien uns damals wie eine halbe Ewigkeit. Aber: Das Warten war Teil des Programms. Ohne die Spannung vorher und die damit erzeugte Vorfreude wären die Geschenke und das Fest doch nur halb so schön gewesen!

 

Heute geht Weihnachten auf Bestellung. Over night. Wunscherfüllung auf Knopfdruck und Lieferung frei Haus.

Keine Zeit mehr für große Wünsche und Träume? Oder doch?

Gerade an Weihnachten bricht immer wieder neu eine tiefe Sehnsucht auf: Der Wunsch nach Gemeinschaft, nach Familie, nach Beziehung und Geborgenheit.

Gerade in diesen Tagen spüren viele Menschen schmerzhaft, dass eben nicht alle Wünsche selbst erfüllbar sind, dass man Glück und Liebe nicht kaufen kann. Und dass innerer und äußerer Friede oft so unerreichbar scheinen.

 

Dem Weihnachtsfest geht im Kalender eine Zeit des Wartens voraus: Die Adventszeit.

Vier Wochen dauert sie; ursprünglich eine Zeit des Fastens, der Entbehrung, der Buße.

Eine Zeit, die die Vorfreude auf das Fest mehren und die Menschen auf den eigentlichen Gehalt des Weihnachtsfestes einstimmen will. Advent ist die christliche Grundhaltung des Wartens - in der Hoffnung, dass mit dem Kommen Gottes in unsere Welt die Vision des Friedens und der Gerechtigkeit Wirklichkeit wird.

Eine Sehnsucht, die tiefer liegt, als unsere rein materiellen Bedürfnisse und Wünsche und die uns weit über uns selbst hinaus weist. So gesehen ist unser ganzes Leben Advent.

Alfred Delp sagt: „Der Advent ist eine Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst“.

 

Am Sonntag feiern wir bereits den zweiten Advent: Halbzeit in der Warteschleife.

Kein Anlass also für Hektik und Stress im „Geschenkesuchfieber“, sondern Impuls zum Innehalten, zum Still Werden. Zeit, sich der eigenen innersten Wünsche bewusst zu werden und es auszuhalten, wenn sie noch unerfüllt sind. Oder vielleicht auch dankbar festzustellen, wie reich mich das Leben beschenkt. Schon jetzt. Nicht erst an Weihnachten.

 

 

 

Alexandra Eck

Gemeindereferentin

Referentin für City- und Dombesucherpastoral, Würzburg