Vision von Kirche entwickelt
Einen neuen Blick auf die Situation der Pastoral in der Stadt Würzburg warfen die 112 Delegierten des Dekanatstages Würzburg-Stadt am Samstag, 22. Oktober 2011, im Pfarrgemeindezentrum Heiligkreuz. Regens Dr. Christian Hennecke, Hildesheim, warb zunächst um Vertrauen, indem er die Geschichte des Volkes Gottes auf dem Weg ins verheißene Land aufzeigte. "Wenn wir glauben, dass Gott mit uns auf dem Weg ist, können wir uns auf Übergangsphasen einlassen. Glauben wir an unser 'Goldenes Kalb' oder an den lebendigen Gott? Gott ist ein Gott der Gegenwart", so der Referent. Das Leben unserer Pfarrgemeinden erinnert ihn oft an den Sylvesterklassiker "Dinner for one": The same procedure as every year. Diese "Fleischtöpfe" unserer Vergangenheit müssen wir hinter uns lassen und wahrnehmen, wie die Situation tatsächlich ist. Gott umarmt uns mit der Wirklichkeit. In Gesprächen und Diskussionen gingen die TeilenhmerInnen ihren eigenen Visionen von Kirche nach: "Wo entdecke ich, wie Gott sein Volk erneuert und wie kann ich Menschen davon Anteil geben?". Für Dr. Hennecke ist der Katholik der Zukunft ein Pilger, der auf dem Weg ist, oder ein Konvertit, wobei er damit nicht den klassischen Konvertiten bezeichnet, sondern einen, der Jesus Christus völlig neu in seinem Leben entdeckt hat. Kirche wird sich dort manifestieren, wo die Menschen sind. Eine Kirche der Zukunft nimmt das gemeinsame Priestertum aller Getauften ernst und sie wird Vertrauen der weit verbreiteten Angst entgegensetzen. Die Ergebnisse dieses gemeinsamen Studientages werden in den verschiedenen Gremien des Dekanates weiter beraten und an die Verantwortlichen des Dialogprozesses in unserem Bistum weitergegeben. Man will "am Ball bleiben", so Dekan Dr. Jürgen Vorndran, und im Vertrauen auf Gottes Beistand Kirche in Würzburg gestalten.