Vertrauensverlust - Vertrauensgewinn
Die Auseinandersetzung mit dem Vertrauensverlust der Kirche stand im Mittelpunkt des jährlichen Studientages der Pfarrer und hauptamtlichen pastoralen MitarbeiterInnen des Dekanates Würzburg-Stadt am 20. und 21. Oktober 2010 im St. Markushof in Gadheim. Dei TeilnehmerInnen tauschten sich mit den Referenten, Dekan Stefan B. Eirich und Gemeindereferent Burkard Vogt aus Aschaffenburg, zunächst über die Vorgänge rund um die Missbrauchs- und Gewaltskandale, die seit Anfang diesen Jahres bekannt wurden, aus. Man war sich einig, dass diese Vertrauenskrise schon früher ihren Anfang nahm. So hatten in vergangener Zeit Themen wie z. B. der Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung oder der Umgang mit der Piusbruderschaft bei vielen Katholiken zu Irritationen geführt. Die SeelsorgerInnen blickten auf ihren persönlichen Umgang mit diesen Entwicklungen und bearbeiteten Lösungsansätze, die der Vorsitzende der Deutschen Bischofskkonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, in seinem Eröffnungsreferat der diesjährigen Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz aufgezeigt hat: "Es gibt für uns keinen anderen Weg als den der Offenheit, der Ehrlichkeit und des Zuhörens". Stichworte wie Dialog, Transparenz und Echtheit, aber auch die Frage nach dem Selbstverständnis der Priester spielten in den Diskussionen der 24 TeilnehmerInnen eine große Rolle. In einer Zukunftswerkstatt versuchten sie, die Ergebnisse ihrer Überlegungen für die Kirche in Würzburg fruchtbar werden zu lassen. Dekan Dr. Jürgen Vorndran möchte die erarbeiteten fünf Handlungsfelder in der Pastoralkonferenz der Hauptamtlichen und im Dekanatsrat des Würzburger Stadtdekanates weiter bearbeiten.