Der Sommer hat fast über Nacht mit Pauken und Trompeten Einzug gehalten. Seitdem hat die Hitze uns im Griff. Wir sind dankbar für jedes Gewitter und alle Regentropfen. Wenn die Hitze flimmert, verschwimmen die Farben der Umgebung. Die Wälder und Schwimmbäder bieten ein wenig Abkühlung. Der Sommer lädt ein, hinauszugehen in die Natur und wahrzunehmen, welche Farbenpracht uns umgibt. Ich wünsche Ihnen allen in diesen Wochen Zeit und Muße dazu.

Wir können dabei auch über die Farben in unserem Leben nachdenken.

• Was macht mein Leben bunt und unverwechselbar?
• Was lässt mich reifen?
• Welche Begegnungen und Erfahrungen haben mich geprägt und worauf freue ich mich, wenn ich morgens aufstehe?
• Wo fällt mir ein Dankgebet an unseren Schöpfer leicht?
• Was schätze an den Jahreszeiten meiner Seele? Frühling - Aufbruch, Sommer - Reifen, Herbst - Ernten, Winter - Ruhen...

Möge folgendes Gedicht der Würzburger Lyrikerin Elli Michler Sie dabei inspirieren:

Ich wünsche dir bunte Farben

Ich wünsche dir bunte Farben,
schön wie die Federn vom Pfau,
den Zauber in deinem sonst kargen
Leben im täglichen Grau.

Ich wünsche dir bunte Farben,
schillerndes Schmetterlings-Gaukeln
über den Köpfen von lachenden Kindern
im Frühling auf wippenden Schaukeln.

Ich wünsche dir bunte Farben,
die dich in Sommergärten umgeben.
So wie das Gold der gebundenen Garben
soll es dich reifen lassen, das Leben.

Ich wünsche dir bunte Farben,
schön wie der Herbst sie erdacht.
Lange, nachdem sie verdarben,
schimmert noch Schnee durch die Farben der Nacht.

Elli Michler; © Don Bosco Medien GmbH, München; www.ellimichler.de

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen farbenfrohen Sommer und viel Dankbarkeit in Ihrem Leben,

Yvonne Faatz, Ehe- und Familienseelsorgerin Region Würzburg/Kitzingen

Hinweise zur Autorin Elli Michler:

Elli Michler (* 12. Februar 1923 in Würzburg; † 18. November 2014 in Heilbronn) war eine deutsche Lyrikerin. Am 5. Juni 2023 wurde in der Heidingsfelder Lehmgrubensiedlung eine Straße nach der aus Würzburg stammenden Lyrikerin benannt. Die Tochter der Autorin, Barbara Michler, hat mit großer Freude eine Abdruckgenehmigung für dieses Gedicht erteilt.