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Wort zum Wochenende

Schon wieder passiert

Ein guter Plan, an den wir uns dann auch halten, ist sicher hilfreich, so Priesterseelsorger Werner Vollmuth.

Da hatte ich mir doch fest vorgenommen, besser darauf zu achten, dass nicht zu viele Termine zusammenkommen - und jetzt ist es mir schon wieder passiert. Natürlich ist es kein Schicksal, das mir da widerfährt, sondern schlicht und einfach mangelnde Aufmerksamkeit und zu wenig Überblick. Wäre ja zu schön, wenn ich es nun auf jemanden oder etwas schieben könnte. Doch der Umgang mit meiner Zeitplanung liegt schon in meiner eigenen Verantwortung.

Da gibt es regelmäßige Termine, die im Kalender stehen. Die sind so selbstverständlich, dass ich sie oft zu wenig beachte. Da fragt jemand an, der Termin ist zwar nicht sicher, aber in Aussicht gestellt. Dann kommen kurzfristig noch weitere dazu, die ich nun wirklich annehmen muss. Zumindest denke ich meistens so. Und da ist dann noch ein Freizeittermin, der eigentlich nicht mehr in das Ganze passen will, aber doch so wichtig für mich ist. Und schon ist der Kalender wieder übervoll.

Abhilfe könnte höchstens schaffen, einen zugesagten Termin abzusagen. Das würde Freiraum eröffnen, aber das geht doch nicht! Da müsste ich ja jemand enttäuschen und würde mich noch dazu als unzuverlässig erweisen. Das geht wirklich nicht. Also ran an die Aufgaben! Jetzt wenigstens einen guten Plan machen, wie sich die Vorbereitungen organisieren lassen. Irgendwie wird es schon gelingen.

So oder ähnlich geht es wohl anderen Menschen auch. Mit diesem Problem bin ich sicher nicht der Einzige. Wir meinen es gut. Wir fühlen uns geschätzt, wenn andere uns eine Aufgabe zutrauen und uns anfragen.

Aber es geht ja oft nicht nur um diesen bestimmten begrenzten Zeitraum, der dann im Kalender seinen Platz findet. Die Zeit für die nötige Vorbereitung vermerke ich meist nicht. Sie ist aber womöglich länger als der eigentliche Termin. Und auch diese Zeit muss ich nun unterbringen in meinem Tagesablauf. Es wäre wohl sinnvoll, auch sie schon mal im Kalender einzuplanen.

Manchmal denke ich, wie schön es andere haben. Die gehen morgens zur Arbeit zu einer bestimmten Zeit, leisten ihre Aufgaben ab und gehen nach Hause, wenn ihre Arbeitszeit abgelaufen ist. Gewiss bleibt da auch manchmal etwas offen, das lässt sich dann meist gut am nächsten Tag nacharbeiten.

Wahrscheinlich aber geht auch bei klar umgrenzten Arbeitszeiten nicht alles glatt. Jede/r muss wohl an ihrem/seinem Platz mit eigener Zeit und Kräften achtsam umgehen. Das gilt auch für die Freizeit, für das Engagement in der eigenen Familie, im Freundeskreis oder in einem Ehrenamt in der Gemeinde oder in einem Verein.

Ein guter Plan, an den wir uns dann auch halten, ist sicher hilfreich. Wenn wir ihn so anlegen, dass er noch kleine Fenster für die Überraschungen des Tages offen hält, dann sind wir auf einem guten Weg. Das wünsche ich mir - und Ihnen nicht minder.

Werner Vollmuth, Priesterseelsorger der Diözese Würzburg