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Wort zum Wochenende

Wenn beim Grillen Rauch aufsteigt

„Habemus Papam“ - wäre eine zutreffende Möglichkeit gewesen, so Weihbischof Paul Reder.

„Papa, machen wir zuhause auch mal weißen Rauch?“ Die Frage an der Straßenbahnhaltestelle ließ mich aufhorchen. Das Kind mag im Vorschulalter gewesen sein. Offenkundig hatte es mitbekommen, dass es mit dem „weißen Rauch“ etwas besonderes auf sich hatte. In der Tat dürfte kaum ein Kamin weltweit eine solche Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, wie dieser Rauchabzug bei der Papstwahl in der letzten Woche. Im Prinzip ein schlichtes Zeichen, das in unserer digitalen Welt längst durch andere Formen der Kommunikation hätte ersetzt werden können. Aber gerade so hat es auch die Aufmerksamkeit des Mädchens erreicht: „Papa, machen wir zuhause auch mal weißen Rauch?“ Jetzt war ich gespannt auf die Antwort. „Habemus Papam“ - wäre eine zutreffende Möglichkeit gewesen. „Wir haben doch bereits einen Papa in der Familie.“ Es kam allerdings anders. Der Papa sagte: „Wir grillen heute. Da gibt es auch weißen Rauch, garantiert.“

Das wiederum brachte mich auf die Frage, wie es der neue Papst mit dem Umweltgedanken hält. Denn Holzkohle setzt beim Grillen schädliches Kohlendioxid (CO2) frei. Evtl. sind auch schon Lobbyisten bei Papst Leo vorstellig geworden, er möge - in Kontinuität zu seinem Vorgänger - auf den Umweltaspekt des klimafreundlicheren Gases oder Elektrogrills hinweisen. Dann wird allerdings zum Politikum, woher die Gaslieferung kommt oder ob es grüner Strom ist, der die Grillstäbe zum Glühen bringt. Entscheidend für die Klimabilanz beim Grillen ist ohnehin die Auswahl des Grillguts. Fleisch belastet die Umwelt - gerechnet über die gesamte Produktionskette - viel mehr als zum Beispiel Mais. Das kommt dem neuen Papst zugute, dass er über viele Jahre in Peru Missionsbischof war und Mais zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Peru zählt. Beim abendlichen Grillen der Familie dürfte weißer Rauch aufgestiegen sein, egal was auf dem Rost lag. Papst Leo indes dürfte sein Lieblingsgericht nicht vorschnell preisgeben. Sonst bekommt er es allerorten serviert.

Paul Reder, Weihbischof von Würzburg