Die Gestaltung einer zukunftsorientierten Pastoral war Schwerpunkt der Beratungen und Überlegungen der Pastoraltagung vom 14. bis 16. Februar 2017 im Bildungshaus Schmerlenbach, an dem die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Dekanate Würzburg links des Mains und Ochsenfurt teilnahmen. In den drei Tagen stzten sie sich zunächst mit den Ausführungen des Soziologieprofessors MIchael Ebertz auseinander. Er stellt eine massive Reduktion der katholischen Reproduktion fest. Was heißt, dass der Königsweg der katholischen Sozialisation in der katholischen Familie ausfällt. Dies beschleunigt den Mitgliederschwund, der Glaube wird vereinzeltpersönlicht. Wie ist mit diesem massiven Rückgang an Kirchleichkeit umzugehen? Ebertz sieht darin eine Chance zu einer neuen Vergemeinschaftung, die es zu finden und stärken gilt. Sie zog sich als roter Faden durch alle Beraungen. Wie können die neuen pastoralen Räume gestaltet werden, dass sie Kirchenwachstum ermöglichen? Eine tragbare Lösung kann die Differenzierung des kirchlichen Angebotes sein. Der Mensch unserer Zeit is gewohnt, aus einer großen Vielfalt auszuwählen, das möchte er auch, wenn es um seine religiösen Bedürfnisse geht. Dies setzt eine Kultur des Abschiednehmens voraus. Liebgewonnene Traditionen, die aber nur von einer kleinen Minderheit wahrgenommen werden, gilt es loszulassen, um neue Ressourcen zu gewinnen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es einer gemeinsamen Vision bedarf und nicht zu schnell auf die Projektebene geschaut werden darf. Kirche muss Präsenz in außeralltäglichen Situationen zeigen, so Ebertz. Wo erteilt uns die moderne Gesellschaft die Lizenz, religiös zu kommunizieren? Dass dabei immer mehr eine Dienstleistung angefragt wird, hat durchaus seine Berechtigung. Stellte das II. Vatikanische Konzil doch klar, dass Kirche communio und ministratio ist. All die Jahre hat sich aber das Gemeindeverständnis zu sehr auf den Begriff der Gemeinschaft reduziert. Am Ende seiner Ausführungen gab er eine "leidenschaftliche Geduld" mit auf, den Weg. In gesonderten Beratungen überlegten die beiden Dekanate, wie Inhalte und Struktur der neuen pastoralen Räume aussehen können.

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