Der strenge "Kulturprotestant" und der gemütliche "Salonkatholik" sind Klischees, mit denen der Ökumenische Studientag am 2. Mai 2017 im Würzburger Burkardushaus auf Vorurteile anspielte. Dass diese die Seele verletzen kann, darüber konnten die TeilnehmerInnen nicht wenig berichten. Neben den Referaten von Kirchenrätin Dr. Maria Stettner, Ökumenereferentin der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern und ehemalige AcK-Geschäftsführerin, zu "Veröhnungsprozesse in der Ökumene" und Pastoralreferentin Irene Schneider, Fachfrau für Therapeutische Spiritualität und konstruktive Aggression, die auf menschliche Grundbedingungen für Versöhnung verwies, standen die Erfahrungen der TeilnehmerInnen im Mittelpunkt des Tages. Es wurde der Versuch unternommen, belastende Erinnerungen zu würdigen - im persönlichen Bereich, im Gemeindeleben, im Leben beider Kirchen. Denn Heilung kann nur geschehen, wenn wir unsere Geschichte anschauen, das Geschehene erzählen, in einem zweiten Schritt um Vergebung bitten und dann Schritte in die Zukunft suchen und auch gehen. In der abschließenden Podiumsdiskussion. an der neben den beiden Referentinnen auch Dekanin Dr. Edda Weise und Dekan Dr. Jürgen Vorndran teilnahmen, resümierten diese, dass Ökumene nur zu den Menschen kommt, wenn wir das eigene Profil stärken und den anderen "in Liebe sein lassen". Es wurde aber auch kritisch hinterfragt, ob es sich bei diesen Überlegungen nicht um eine nostalgische Diskussion handelt, angesichts der fortschreitenden Entchristlichung.

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