Krisenzeiten - Gnadenzeiten
Über den Dialogprozess, den die Deutsche Bischofskonferenz im vergangenen Jahr -auch als Antwort auf die Missbrauchsskandale- initiierte, informierten sich die Delegierten des Dekanatsrates Würzburg links des Mains bei ihrer Frühjahrsvollversammlung am Dienstag, 21. März 2012, in Waldbrunn. Quasi "aus erster Hand" berichtete Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner, der bei der ersten Versammlung im Juli letzten Jahres in Mannheim mit dabei war. Ein Dialog fordere immer auch eine Offenheit und die Bereitschaft zur Umkehr, so Erzbischof Dr. Robert Zollitsch. Die nächsten fünf Jahre sollen folgende Themen behandelt werden: Im Heute glauben - Diakonie - Liturgie - Weitergabe des Glaubens und im Jahr 2015 die Feier des 50jährigen Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Gesprächsatmosphäre in Mannheim war äußerst offen und konstruktiv, so Karl-Peter Büttner. Die anwesenden Bischöfe reihten sich alle in die Gespräche mit ein. Beispielgebend für andere Diözesen hat unser Bistum im Herbst letzten Jahres mit der Anstellung von Pastoralreferentin Monika Albert eine eigene Projektstelle für den Dialogprozess geschaffen. Inzwischen haben sich etwa die Hälfte der Pfarreiengemeinschaften/Pfarreien im Bistum Würzburg am Dialog beteiligt, darunter etwa 500 Kinder und Jugendliche. Die meistgenannten Themen sind: Wertschätzung der Ehrenamtlichen - Weitergabe des Glaubens - Pfarreiengemeinschaften, deren Notwendigkeit inzwischen positiv gesehen wird - aber auch die Reizthemen, wie Zölibat, Stellung der Frau in der Kirche etc. In der anschließenden Diskussion kamen auch kritische Stimmen zum Tragen: Ein Dialog geschieht immer auf Augenhöhe, nicht im Abfragen. Inwieweit sind die Ergebnisse des Gesprächsprozesses "Wege suchen im Gespräch" umgesetzt worden? Warum sind die Verantwortlichen in unserer Kirche so angstbesetzt? Bei der Herbst-Vollversammlung will man am Thema Dialog weiterarbeiten.