In die nonverbale Botschaft der Kirchenräume führte am Samstag, 12. Juni 2010, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen 50 Kommunionhelfer, Lektoren und Gottesdienstbeauftragte ein. Die Studienfahrt unter dem Leitwort "Raum und Bild" hatte neu gestaltete Pfarr- und Wallfahrtskirchen im östlichen Teil der Diözese Würzburg zum Ziel. Die Route führte zunächst zur -von Würzburger Jesuiten erbauten- Lorettowallfahrtskirche nach Effeldorf. Hier konnten die TeilnehmerInnen unter anderem die freigelegten Fresken im Chorraum der kleinen Kirche bestaunen. Weiter ging es ins benachbarte Euerfeld. Die im 17. Jahrhundert entstandene Pfarrkirche St. Michael erhielt bei der Renovierung durch den neu gestalteten Altar, um den sich die Gemeinde zum Gottesdienst versammelt, und den diesen umschließenden Radleuchter eine neue Mitte. In Grettstadt nahe Schweinfurt wurde erst kürzlich die Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Peter und Paul abgeschlossen. Beeindruckt hat hier die einheitliche schöne Rokkoko-Ausstattung aus der Werkstatt Peter Wagners. Noch ist die Renovierung der Ritterkapelle in Haßfurt nicht abgeschlossen. Aber mit dem Bau- und Kunstreferenten der Diözese öffnen sich auch Kirchentüren, die offiziell noch verschlossen sind. Der Baubeginn dieser marianischen Wallfahrtskirche geht ins 15. Jahrhundert zurück. Bei den noch andauernden Renovierungsarbeiten konnte die reichhaltige Dekorierung des Gewölbes wieder in ihren Ausgangszustand versetzt werden. Auch hier entsteht eine Altarinsel, an deren Ende in einer Stele die beiden Pietás ihren Platz finden. Gerade diese Neugestaltung sorgte in den letzten Monaten in Haßfurt für viel Aufregung. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der "Brauereigaststätte Göller" in Zeil am Main waren noch zwei Kirchen in den Haßbergen auf dem Programm: Der 56 Seelen zählende Weiler Neuses am Rauheneck beherbergt ebenfalls eine kleine, im Jahr 1717 von Fürstbischof Johann Philipp von Greifenclau gestiftete, Marienwallfahrtskirche. Die Einwohner, für die die Kirche der Mittelpunkt íhres kleinen Dorfes ist, gaben dem Kunstreferenten bei der Innenrenovierung freie Hand: Sie wollten etwas "Modernes". Daraus ist ein Kunstwerk enstanden, das niemand erahnt, der vor der Kirche an der Dorfkreuzung steht. Ein vor wenigen Jahren entstandener Brand zerstörte den rechten Seitenalter in der Ebener Pfarrkirche St. Laurentius. Dieses Unglück wandelte sich inzwischen zu einem Glanzstück. Der neugestaltete Altaraufsatz von Michael Triegel ist Anziehungspunkt für viele Kirchenbesucher. Der Leipziger Künstler verstand es, in der Darstellung des Bekehrung des Heiligen Paulus seine eigenen Sehnsüchte und Zweifel ins Bild zu fassen. Groß war das Lob aller TeilnehmerInnen am Ende des Tages. In zwei Jahren wird die Kirchenfahrt in den Westteil der Diözese ihre Fortsetzung finden.

- Home
-
Aktuelles
-
Suche
- Aktuelles