Kirchenfahrt: Liturgie und Ästhetik
Ganz unterschiedliche Kirchenräume am Untermain zeigte Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen den über 30 Kommunionhelfern, Lektoren und Gottesdienstbeauftragten aus dem Raum Würzburg am Samstag, 29. September 2012. Zunächst stand eine Kirche auf dem Programm, bei der der ursprüngliche Baustil der 50iger Jahre zerstört und die Kirche zu einem "Vereinsheim" umgestaltet wurde. Dagegen ist die Pfarrkirche St. Jakobus in Miltenberg eine gelungene Symbiose von Alt und Neu. Die ursprünglich gotische Kirche, die im 19. Jahrhundert zur dreischiffigen Emporenhalle umgebaut wurde, erhielt durch die letzte Renovierung in den Jahren 2003 und 2004 einen stimmigen Gesamteindruck. Für die Franziskanerkirche suchen Stadt und Pfarrei noch nach einer neuen Nutzung. Die Idee, aus der im 17. Jahrhundert fertiggestellten Ordenskirche ein Columbarium zu schaffen, konnte noch nicht realisiert werden. Die Nachfrage nach einer Grablege in einer Kirche mitten in der Stadt ist groß. Sehr viel Ruhe und Helle strahlt die neu geschaffene Hauskapelle im Jugendhaus St. Kilian aus. Die gesamte Einrichtung, dominiert von einem großen Radleuchter, trägt die Handschrift von Dr. Jürgen Lenssen. Absolutes Neuland betraten die Teilnehmer mit der "Kirche ohne Dorf" im ehemaligen Bauerndorf Breitenbach, von dem heute nur noch die Wendelinuskapelle steht. Vor etwa 10 Jahren übernahm die Diözese Würzburg die Renovierung der kleinen Wallfahrtskirche, zu der jährlich im Oktober mehrere hundert Nachkommen der ehemaligen Dorfbewohner in den Odenwald pilgern. Darüber hinaus wird die Kapelle mit ihrer ungewöhnlich reichen barocken Ausstattung auch gerne für Hochzeiten und Andachten in Anspruch genommen. Dr. Lenssen verstand es, den Teilnehmern ein Gespür zu vermitteln, wie einladend ein ästhetisch gestalteter Kirchenraum sein kann.