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Wort zum Wochenende

Kirche im Dorf mit Selbstbewusstsein

Ein Willkommensgruß einer kleinen oberschwäbischen Gemeinde strahlt große Freude an der Kirche aus, da bleibt Kirche als glaubende, betende und liebende Gemeinschaft in der Mitte des Dorfes lebendig, so Pfarrer Franz Schmitt

Kirche im Dorf mit Selbstbewusstsein

Mit einer Pilgergruppe bin ich im letzten Sommer auf dem oberschwäbischen Jakobsweg unterwegs Richtung Bad Schussenried. Der Weg führt uns durch das Dorf Muttensweil mit etwa 400 Einwohnern. Wir betreten das Gotteshaus, das dem heiligen Jakobus geweiht ist. Da ist keine ganz besondere Ausstattung, aber alles ist gut gepflegt und - ich sage es mal so - spürbar eingebetet. Am Informationsbrett spricht mich ein Willkommensgruß an. Nach Rücksprache mit den örtlichen ehrenamt-lichen Verantwortlichen darf ich den Text Ihnen weitergeben. Eine engagierte Frau aus der Kirchengemeinde hat ihn formuliert:

Liebe Besucher und liebe Jakobspilger! Willkommen in Muttensweiler. Eine kleine Kirche in einem kleinen Dorf. Und die Mutterweiler Kirche war immer eine kleine Kirche. Aber schon seit 272 Jahren steht sie hier. Erbaut 1750, geweiht im Jahr1754. Eine kleine Kirche für eine kleine Gemeinde. Schon immer. Sie mag uns klein vorkommen durch die Nachbarschaft zu Steinhausen (mit der weltberühmten Dorf-kirche ), klein und unbedeutend. Aber hier war Kirche, hier ist Kirche und hier wird Kirche sein. Auch nächstes Jahr noch. Wir werden hier Gottesdienst feiern. Manchmal mit ganz wenigen und manchmal mit ein paar mehr. Wir werden hier Gottesdienst feiern, wenn ein Kind getauft wird oder ein alter Mensch zu Grabe getragen wird. Hier ist Kirche, wenn ein Wort der Bibel gelesen wird. Hier ist Kirche, wenn einer laut betet am Altar oder still in der Bank. Hier ist Kirche, wenn wir Brot und Wein teilen und darin Gottes Liebe schmecken. Hier ist Kirche, wenn wir dieses Haus zuversicht-licher verlassen als wir es betreten haben, fröhlicher, dankbarer, kurz: Wenn wir gesegnet weitergehen. Hier ist Kirche - weil da Glaube ist, Hoffnung und Liebe. Vielleicht weniger Glaube als früher, vielleicht etwas weniger Hoffnung und Liebe als früher. Aber immerhin: Glaube, Hoffnung und Liebe.“

Liebe Leserinnen und Leser,ein Text, der mir Mut macht. Da strahlt eine große Freude an der Kirche, am Glaube und an Gemeinschaft der Christen aus. Das ist nichts von Lamentieren und Untergangsstimmung. Da spüre ich keine Kirchenmüdigkeit und auch keine Wehmut, dass sich da so vieles in der Kirche verändert und dass es mit der Kirche unsicher weitergeht. Da bleibt die Kirche im Dorf lebendig, Kirche als glau-bende, hoffende und liebende Gemeinschaft und die Kirche als das Gotteshaus in der Mitte des Dorfes

Ich wünsche Ihnen in Ihren Kirchengemeinden, dass Sie - wie die Muttensweiler - selbstbewusst, zuversichtlich, fröhlich, dankbar und gesegnet in den Sonntag

und in die neue Woche gehen.

Franz Schmitt

Pfarrer der Pfarreiengemeinschaften Emmaus Frickenhausen und Giebelstadt-Bütthard

im Pastoralen Raum Ochsenfurt