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Wort zum Wochenende

Pilger der Hoffnung

Die Hoffnung stirbt nie so Bischof Dr. Franz Jung.

Das Vermächtnis von Papst Franziskus an seine Kirche war das Geschenk des Heiligen Jahres 2025. Er hat es bewusst unter das Motto gestellt „Pilger der Hoffnung“. Unter diesem Motto steht auch unsere diesjährige Kiliani-Woche, die mit dem kommenden Sonntag eingeläutet wird. Denn der heilige Bischof Kilian und seine Gefährten, der Priester Kolonat und der Diakon Totnan, waren für die Kirche von Würzburg die ersten „Pilger der Hoffnung“. Unter der Hoffnung verstanden sie allerdings nicht die Zuversicht, dass sich diese oder jene Unternehmung realisieren lässt oder dass „es“ irgendwie gut ausgeht. Hoffnung war für sie kein Gefühl wie für die meisten von uns. Sie hofften demgegenüber auf einen Menschen. Genauer auf den Gottmenschen Jesus Christus. Christus hat aber nicht einfach etwas gut gemacht. In seinem Sterben hat er die Macht des Todes bezwungen. Damit hat er alles gut gemacht. Er hat die Welt neu geschaffen und uns den Weg zum Leben aus Gott eröffnet. Die Hoffnung auf Christus erfüllte sie mit tiefer innerer Freude. Was sie als Schatz entdeckt hatten, wollten sie anderen verkünden, vor allem denen, die mit Verzweiflung und Resignation rangen. So wurden sie zu „Pilgern der Hoffnung“. Das Ziel des göttlichen Lebens fest im Blick, brachen sie furchtlos auf und ließen ihre irische Heimat hinter sich. Denn wer auf den Himmel vertraut, glaubt in heiliger Sorglosigkeit, dass ihm auf Erden alles Notwendige geschenkt wird. Diese innere Freiheit der drei Glaubensboten muss auf die Bewohner des damaligen Unterfranken elektrisierend gewirkt haben. In kurzer Zeit verstanden sie es, die Herzen der Menschen zu gewinnen, die scheinbar seit langem auf diese frohe Botschaft gewartet hatten. Sie verkündeten nicht einfach die Botschaft von der Hoffnung, sondern sie bezeugten diese Hoffnung mit ihrem eigenen Leben. Selbst als sie in Konflikt gerieten mit dem örtlichen Machthaber, ließen sie sich von ihrer Hoffnung nicht abbringen. Im Vertrauen auf Christus, der am Kreuz die Macht des Todes gebrochen hat, gingen sie selbst in Tod. Er war für sie zum Durchgang ins Leben in Fülle bei Gott geworden. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. So sagen wir zahllose Male, wenn etwas aussichtslos erscheint. Für Kilian, Kolonat und Totnan wäre dieses Sprichwort allerdings Unsinn gewesen. Denn sie wussten im Glauben: Die Hoffnung stirbt nie! Gerade weil die Hoffnung nie stirbt, ließen sie sich auch von niemandem einschüchtern, sondern gingen mit großer Entschiedenheit ihren Weg als Pilger des Glaubens. Angesichts des Kleinmuts und der Angst unserer Tage tut ihre Hoffnung auch uns Not. Sie befreit uns von aller Gleichgültigkeit. Sie hilft unserer Trägheit auf, damit wir als „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ andere mitziehen durch unser Zeugnis, unseren Frankenaposteln ähnlich. In diesem Sinn freue ich mich schon heute auf viele aufmunternde Begegnungen in unserer Kiliani-Woche!

Bischof Dr. Franz Jung