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"Ich bin dann mal weg..."

Pfarrerin Kirsten Müller-Oldenburg empfiehlt dem Stress zu entfliehen und einfach mal Pause zu machen. Denn am 7. Tag sollen wir ruhen. Mehr...

„Mittwoch?"–„Geht nicht."–„Donnerstag?"–„In der Woche ist eigentlich kein Abend mehr frei..."-Wir versuchen, einen Termin für eine Besprechungsrunde zu finden. Aber die Kalender sind voll. Eine zählt auf: Vier Sommerfeste allein im Juli: Arbeit, Schule, Sportverein der Kinder,... „Seid ihr alle Anfang August schon weg?", fragt eine. Kopfschütteln. „Treffen wir uns da?" Ich zögere. In mir regt sich Widerstand. Ja, mag sein, dass es den Juli entlastet. Aber im August? Da ist endlich der Kalender leerer, Sommerpause! Soll ich da wirklich einen solchen Termin reinlegen?

In letzter Zeit füllt sich immer öfter der Kalender auch in den ehemaligen Pausenzeiten mit Terminen. Weil sowieso alles immer mehr und eigentlich zu viel wird. Doch wir reagieren oft nicht, indem wir etwas streichen, sondern indem wir ausdehnen. Ständig online und abrufbar - In unserer Gesellschaft der immer und überall Erreichbaren schleicht sich immer mehr ein, dass wir die Pausen weglassen.

Aber Kirchenvorstand, Gruppen, Vereine, alle machen im August eigentlich Sommerpause. In den Nachrichten spricht man vom Sommerloch, die Kinder haben ab heute Ferien.

Gott sei Dank, denn zur Schöpfung Gottes gehört dieser Rhythmus von Tag und Nacht, von Sommer und Winter, von Arbeit und Erholung dazu. Zum Einatmen gehört das Ausatmen. Dieser Rhythmus macht uns Menschen aus. Wenn das eine wegfällt, dann geht uns etwas Lebenswichtiges verloren. Menschen brauchen Pausen. Erholungszeiten, in denen wir ruhen und Kraft sammeln können.

Am siebten Tag sollst du ruhen - natürlich gibt es Berufe, in denen auch am Sonntag gearbeitet werden muss. Aber auch für die, die im August arbeiten, kann es sich bemerkbar machen, dass die Welt auf Pause eingestellt ist: Keine zusätzlichen Treffen. Und ein Sonntag ist glücklicher Weise immer noch ein Tag, an dem der Berufsverkehr unterbrochen und die Straßen ruhiger sind. Die Geschäfte sind geschlossen und ich laufe durch die ruhigere Stadt. Heilsame Unterbrechungen.

„Ich bin dann mal weg!" Dieser Buchtitel ist inzwischen ein geflügeltes Wort. Dies drückt unsere Sehnsucht danach aus, mal nicht erreichbar zu sein. Dem Stress entfliehen und Pause machen. Mit den Kindern freie Zeit genießen, ihnen vor allem auch vorleben, dass Pausen zum Leben dazugehören wie das Ausatmen.

Ob Sommerurlaub oder Pause von zusätzlichen Terminen, ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Freiräume entdecken, in denen Sie aus- und aufatmen können. Damit wir uns im Herbst erholt und mit Freude wiedersehen.

Pfarrerin Kirsten Müller-Oldenburg, Eisingen