Herausforderungen der Glaubenskommunikation in spätmoderner Zeit
"Auch die säkulare Kultur ist fähig, das Evangelium aufzunehmen". Mit dieser These konfrontierte Dr. Johannes Först , Assistent am Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Universität Regensburg, die Delegierten des Dekanatsrates Würzburg links des Mains bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung am 24. März 2011 in Höchberg. Viele meinen, Religion, Glaube und Kirche gehen in der Moderne ihrem Ende entgegen. Die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation scheint gefährdet. Dr. Först warb zu einer Rückkehr zur historischen Realität.. Auch in der "guten alten Zeit" haben lediglich 50 % der Katholiken des Sonntagsgottesdienst besucht. Ein Phänomen, das sich in der säkularen Gesellschaft nicht erklären lässt, ist die Tatsache, dass nach wie vor 35 % aller Paare kirchlich heiraten und 90 % aller Verstorbenen kirchlich beerdigt werden. Auch heute erfahren Menschen durch Religion und Kirche Geborgenheit und Halt. Ihr Leben wird strukturiert durch kirchliche Feiern und das Kirchenjahr. Der Referent warnte, Christen, die nicht jeden Sonntag an der Feier des Gottesdienstes teilnehmen, defizitär zu behandeln. Vielmehr gilt es, den Glauben biographisch zu deuten. Die Geburt eines Kindes, das Eigehen einer Lebenspartnerschaft, aber auch Arbeitslosigkeit und Pflegebedürftigkeit sind Wendemarken im Leben eines Menschen, die religiös begleitet werden können. Es gilt, "alle Anstrengungen zu unternehmen, um die gegenwärtige Kultur zu evangelisieren" (Papst Paul VI).