Haupt- und ehrenamtliche Seelsorger blicken hoffnungsvoll in die Zukunft
Über 300 Seelsorgerinnen und Seelsorger, ehrenamtliche Mitarbeiter in den Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen der Regionen Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart kamen am Samstag, 6. November 2010, im Würzburger Matthias-Ehrenfried-Haus zusammen, um mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Vertretern der Bistumsleitung der Seelsorge in der Diözese Würzburg auch in Zukunft ein Gesicht zu geben. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft legten in einem Podiumsgespräch ihren Blick auf die Lebenssituation der Menschen in der Region Main-Franken dar. Ja, sie ermutigten die Kirchenvertreter, sich nicht in Nischen zurück zu ziehen. Gerade junge Menschen sind auf der Suche nach Orientierung und Werten. Dies bestärkte auch Seelsorgeamtsleiter Weihbischof Ulrich Boom, indem er der Rede von der Abkehr von der Volkskirche eine Absage erteilte. "Wir müssen nach vorne schauen, Kirche hat nach wie vor einen missionarischen Auftrag". Pastoraltheologe Dr. Bernhard Spielberg öffnete den Blick auf die theologische Komponente der derzeitigen Situation der katholischen Kirche. Diese dürfe sich nicht weiter von der Lebenswelt der Menschen entfernen. Der Blick muss vermehrt auf die Menschen gerichtet werden, die nicht zum inneren Kreis einer Gemeinde gehören, aber in großer Treue ihre Religionszugehörigkeit zu bestimmten Anlässen und Lebenswenden zeigen. So gehört zu den Kernaufgaben der Seelsorge die caritative Hinwendung zum Menschen und die aufmerksame Spendung der Sakramente. Warum ein dreimonatiger "Crashkurs" Voraussetzung für die Spendung des Firmsakramentes sein muss, während ein einmaliges Gespräch genügt, um den Bund fürs Leben zu schließen, verstehe er, je länger er selbst verheiratet ist, nicht. Hier müssen Prioritäten neu tariert werden. Die Toten zu beerdigen ist nicht nicht nur christliche Pflicht, sondern birgt eine große pastorale Chance. Am Nachmittag kamen die Teilnehmer zu den unterschiedlichsten Feldern der Seelsorge miteinander ins Gespräch. Hier wurden Handlungsfelder aufgezeigt, um auch in den größeren Einheiten der Pfarreiengemeinschaften Kirche vor Ort erlebbar werden zu lassen. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zeigte sich am Ende des Tages hoch zufrieden. Noch sind nicht alle Fragen um die Gestaltung der Seelsorge geklärt. Aber ihm ist um die Kirche von Würzburg nicht bange. "Denn es gibt sicher eine Zukunft!" (Spr 23,18).