Gastfreundschaft als Gottesdienst
Gottesdienst bleibt nicht im sakralen Raum stecken. Dies konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung "Gastfreundschaft als Gottesdienst" am Samstag, 30. Januar 2010, im Exerzitienhaus Himmelspforten erfahren. Bruder Tobias Matheis, Franziskaner-Minorit und Krankenpfleger, zeigte anhand der Arbeit der Würzburger Straßenambulanz auf, was es heißt, Gastfreundschaft auf den Straßen, an den Ärmsten unserer Stadt zu pflegen. "Ita missa est" - "Jetzt seid Ihr dran", dieser alte Segenswunsch ist für Bruder Tobias Ansporn, auf die Straße zu gehen, wo Gottes Füße die Welt berühren. So steht die pflegerische und medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen, meist unter freiem Himmel, im Vordergrund seiner Arbeit. Gottesbegegnung geschieht aber auch da, wo ich meine Tür für Fremde öffne. Bruder Isaak Grünberger, Benediktiner und Superior des Hauses St. Benedikt in Würzburg, machte deutlich, dass Gottesdienst und Leben zusammenklingen. Die Bedeutung der Gastfreundschaft im Kloster kann nicht hoch genug geschätzt werden. Fremde bringen etwas Kostbares mit, sich selbst. Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden, so der Heilige Benedikt, da das, was wir tun, Gottesdienst ist.