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Wort zum Wochenende

Er wird wieder kommen

Auch wenn das Kind noch ganz klein und mickrig auf dem Stroh lag: Christus ist der Größte, so Pfarrer Helmut Dummert

Wer ist der Stärkste? So heißt es schon im Kindergarten. Der Kevin ringt den Ben zu Boden. Klar, Kevin ist der Stärkste.

Wer ist der Mächtigste? Mit Hilfe von Soldaten verschieben Herrscher die Grenzen um damit zu beweisen, wer der Mächtigste ist.

Wer ist der Größte? Diese Frage treibt den Menschen zu allen Zeiten um.

Neben dem Kaiser Augustus tauchte eines Tages zeitgleich der Name Christus auf.

Der eine residierte im Herrscherpalast von Rom. Und der der andere vegetierte in einer Bruchbude von Bethlehem. Ein starker Mann, der die Macht über die Welt beanspruchte auf der einen Seite. Und ein schwaches Kind auf der anderen.

Wer ist der Größte: Augustus oder Christus?

Jeder wusste Bescheid, wer damals der Größte war.

Die Hirten wussten Bescheid. Ihnen war klar: Der Kaiser wird wie Gott verehrt. Nicht nur in Rom, sondern auch in Korinth und Ephesus werden Brand- und Rauchopfer für ihn angezündet. Also: Augustus ist der Größte.

Und die Gelehrten wussten Bescheid. Der Kaiser hat die ersten Poststraßen gebaut. Die furchtbare Räuberplage hat er damit abgeschafft. Klar, Augustus ist der Größte.-

Genauso wie wir es doch auch ganz genau wissen, wer die Mächtigsten sind, wenn wir heute die täglichen Nachrichten – manchmal mit ganz großer Sorge – sehen! Und wie ohnmächtig und ausgeliefert fühlen sich viele inzwischen - erst recht beim Blick in den Geldbeutel.

Doch mitten in diesen Ereignissen kommen mir die Engel, also die Wesen, die Gott am nähesten stehen, in den Sinn. Sie wussten es anders. Über dem Feld von Bethlehem verkündigten sie in einer Sondermeldung: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr!

Und da hat`s bei den Hirten gefunkt – ganz ohne Satellitentechnik! Sie polterten einfach in den Stall hinein und entdeckten dort - auch wenn das Kind noch ganz klein und mickrig auf dem Stroh lag: Christus ist der Größte!

Und dann gingen sie in die Nacht hinein und sagten es jedem: Jesus ist der Größte.-

Wir feiern den 2. Advent. Im evangelischen Gottesdienst wird an diesem Adventssonntag an die Wiederkehr Jesus erinnert.

Er wird wieder kommen – nicht erst am Ende der Zeit. Nein: Er kommt bereits jetzt und heute.

Und es ist keine Frage mehr: Er wird der Größte bleiben – auch wenn ihn mancher sog. „Augustus“ im Moment noch voll in den Schatten stellt! Aber seine Macht lässt sich Christus nicht mehr aus der Hand nehmen. Gerade deshalb lohnt sich das Gebet für diese ganz große und für unsere kleine persönliche Welt – mit all ihren scheinbaren Machthabern.

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Helmut Dummert

Pfarrer in der evang. Gnadenkirche, Sanderau

(mit inspirierenden Gedanken von Pfr. K. Eissler)