Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kreuzigungsgruppe am Kreuzberg in der Rhön
  • Home
  • Aktuelles
  • Suche
Wort zum Wochenende

"Ein Weg in die Zukunft"

Angesichts der vielen aktuellen Krisen brauchen wir ein neues Verständnis von Wohlstand, so Pastoralreferent i. R. Rainer Zöller

Bei der Beschäftigung mit den Herausforderungen unserer Zeit, die in der Forderung nach einer sozial-ökologischen Transformation münden, begegnet mir oft der Begriff „Verbundenheit“. Er scheint mir eine Art Schlüsselbegriff zu sein für das, was ansteht. „Verbundenheit“ ist wie eine Grundhaltung im Leben: verbunden sein mit anderen Menschen, mit der Tier- und Pflanzenwelt, mit der ganzen Schöpfung und schließlich oder zuerst mit mir selbst. Wenn ich mich als verbunden wahrnehme und fühle, braucht es nicht zuerst die Abgrenzung, die Distanz schafft und oft zu Konkurrenz bis hin zu Kriegen führt. Wir entdecken heute im Gegenteil, dass wir z.B. mit den Tieren viel mehr gemeinsam haben als es lange Zeit im Blick war, wir erfahren, was Tiere alles können. So kann sich unser Verständnis von Tieren ändern. Verbunden sein mit anderen Menschen schärft auch den Blick für Unrecht und Ungerechtigkeit: der Arme ist dann nicht einfach der „Faulenzer“, sondern der mit weniger Chancen oder die Arme, möglicherweise die mit erlittener Gewalt.

Eine eindrucksvolle Erfahrung von „Verbundenheit“ gibt die Aussage des Astronauten Sultan Ben Sam Al Saud wieder: „Am ersten Tag deutete jeder auf sein Land. Am dritten oder vierten Tag zeigte jeder auf seinen Kontinent. Ab dem fünften Tag achteten wir auch nicht mehr auf die Kontinente. Wir sahen nur noch die Erde als den einen ganzen Planeten.“

Angesichts der vielen Krisen brauchen wir ein neues Verständnis von Wohlstand, eines das uns stärkt und nicht eines, das die Begrenzungen in den Mittelpunkt stellt. „Verbundenheit“ könnte eine gute Grundlage dafür sein: nicht mehr so sehr vom Haben her leben, sondern vielmehr sein und werden mit Anderen, mit der Schöpfung, mit kulturellen Reichtümern. „Man kann wenig benötigen und erfüllt leben, v.a. wenn man fähig ist, das Gefallen an anderen Dingen zu entwickeln und in den geschwisterlichen Begegnungen, im Dienen, in der Entfaltung der eigenen Charismen, in Musik und Kunst, im Kontakt mit der Natur und im Gebet Erfüllung zu finden.“ (Papst Franziskus)… Wohlstand so verstanden macht uns reicher und resilienter (widerstandsfähiger in Krisen). „Verbundenheit“ ist zutiefst göttlich, von Gott eingestiftet in seine Schöpfung und Geschöpfe.

Rainer Zöller, Pastoralreferent im Ruhestand in Waldbüttelbrunn