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Driving home for Christams

Weihnachten bringt die Menschen zusammen, meint Pfarrerin Susanne Hötzel.

Driving home for Christmas... Seit 26 Jahren ist dieses Lied vom englischen Gitarristen und Sänger Chris Rea in jeder Advents- und Weihnachtszeit im Radio zu hören. Auf deutsch übersetzt heißt der Titel schlichtweg "Zu Weihnachten nach Hause fahren …".

Eine einfache Begebenheit wird in dem Lied erzählt: Ein Mann sitzt in seinem Auto. Er will an Weihnachten nach Hause fahren. Er kann es kaum erwarten, dort all die vertrauten Gesichter zu sehen. Doch er steht im Stau, die Ampeln stehen auf rot, die Zeit wird lang, er kommt nicht voran. Er singt, um sich die Zeit zu vertreiben. Und er erinnert sich: es ist lange her, seit er zu Hause gewesen ist. Doch jetzt beim Warten werden tausend Erinnerungen wach, wie es früher war. Er will die Autobahn erreichen, endlich freie Fahrt haben. Denn er möchte an Weihnachten zu Hause sein und seine Füße auf heiligen Boden setzen. Er schaut hinüber zum Fahrer im Auto nebenan und er sieht ihm an, dass es ihm auch nicht anders geht.

An Weihnachten nach Hause fahren … Das Lied von Chris Rea ist vielleicht deshalb so gerne gespielt und gehört, weil es das Gefühl weihnachtlicher Sehnsucht auf den Punkt bringt: Weihnachten nach Hause zu kommen, Weihnachten in der Heimat zu sein, anzukommen, wo man hingehört, in einer vertrauten Umgebung sein.

Auch die biblische Weihnachtsgeschichte lädt zum Heimfahren ein, obwohl sie von Menschen erzählt, die in der Fremde und heimatlos sind:

Fern der Heimat sind die Eltern Maria und Josef aus Nazareth, die getrieben durch den Befehl des Kaisers nach Bethlehem gekommen sind, um sich dort in die Steuerlisten eintragen zu lassen. In einem Stall finden sie eine Bleibe, dort bringt Maria in der Nacht Jesus zur Welt und legt ihn in eine Futterkrippe.

Ohne Heimat sind auch die Hirten, die in der besagten Nacht vom Engel zu diesem Stall geschickt werden. Sie sind nicht sesshaft, leben mal hier mal dort, treiben ihre Herden von einem Weideplatz zum nächsten.

Weit entfernt von ihren Heimatländern sind auch die drei Könige, die aus fernen Landen kommen und dem Stern folgen hin zum Stall, in dem das Kind zu finden ist.

Alle diese Heimatlosen kommen in den Weihnachtstagen im Stall von Betlehem zusammen. Dort stellt sich ein Gefühl von Vertrautheit, von Wärme und von Heimat ein. Wer zur Krippe kommt, das Kind betrachtet, kommt nach Hause, betritt Heiligen Boden, denn Gott hat sich die Welt zur Heimat gemacht!

Driving home for Christmas... Weihnachten bringt die Menschen zusammen - von überall her auf der Suche nach Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit in einer friedlosen Zeit. Bieten wir in diesen Tagen Orte der Heimat für Heimatlose, seien wir aufmerksam für die Sehnsüchtigen um uns herum, für die, die hier fremd sind ebenso wie für die Umherlaufenden und Suchenden. Bitten wir sie herein auf heiligen Boden. So kann es überall Weihnachten werden. Kommen Sie gut nach Hause!





Susanne Hötzel

Pfarrerin in der Auferstehungskirche und Seelsorgerin im König-Ludwig-Haus