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Wort zum Wochenende

Die vier...

Sowohl die vier Jahreszeiten- wie auch die Tageszeiten sind für mich eine geniale Erfindung, ein wunderbares Geschenk, eine erstaunliche Gnade von unserem Schöpfer, an der ich mich kindlich königlich freue, so Domvikar Paul Weismantel

Es gibt die vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen. Christenmenschen wissen, dass die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes heißen. Wir kennen die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Täglich erleben wir die vier bekannten Tageszeiten Morgen, Mittag, Abend und Nacht.

Wir können uns glücklich schätzen, auf einem Teil dieser Erde zu leben, in dem die Jahreszeiten so ganz unterschiedliche Gesichter haben, so verschiedene Kleider tragen, so viel je eigenen Charme und Zauber in sich bergen. Keine Jahreszeit ist besser oder schlechter als die andere.

Nicht jede Jahreszeit gefällt und bekommt jedem Menschen gleich gut. Die einen sind überglücklich, wenn es endlich Sommer wird, weil das die Tage viel länger sind, weil die lauen Abende dazu einladen, sie in geselliger Runde bei einer Brotzeit im Freien zu verbringen. Andere lieben den Herbst mit seiner Farbenpracht und schätzen sein golden mildes Licht viel mehr als das grelle Licht oder die Hitze des Sommers. Wieder andere freuen sich ganz besonders über eine tief verschneite Winterlandschaft und all die Möglichkeiten, zu denen sie einlädt.

Doch die vier Jahreszeiten nicht nur die Quartale im Ablauf eines Kalenderjahres, sondern auch Zeiträume unseres gesamten Lebens. Wenn ich von meinem Lebensalter her bereits im Herbst oder Spätherbst angekommen bin, muss ich mich nicht bedauern, weil die Schönheit der Jugend vorbei ist, sondern kann mich hoffentlich auch an der etwas anderen Schönheit des Älteren oder Alters erfreuen, sie schätzen und dankbar dafür sein.

Nicht nur die Jahres-, sondern auch die Tageszeiten haben ihre je eigene Qualität oder besonderen Charakter. Wer, wie ich als Morgenmensch gerne früh aufsteht, kann den erwachenden Tag mit den Vögeln des Himmels begrüßen und mit ihren Lobliedern willkommen heißen. Wer erst um Mitternacht ins Bett geht, kann den lautlosen Wechsel von einem Tag zum nächsten bewusst miterleben.

Sowohl die vier Jahres- wie auch die Tageszeiten sind für mich eine geniale Erfindung, ein wunderbares Geschenk, eine erstaunliche Gnade von unserem Schöpfer, an der ich mich kindlich königlich freue. Dafür kann und will ich ihm danken, ihn loben und preisen, solange ich lebe.

Paul Weismantel, Domvikar am Würzburger Kiliansdom