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Der Heilige Martin: Fromme Tradition - oder doch mehr?

Diakon Ulrich Wagenhäuser, Notfall- und Feuerwehrseelsorger, hält die Tradition um den Heiligen Martin für zeitgemäß. Mehr...

Der Hl. Martin: Fromme Tradition - oder doch mehr?

 

 

Wer kennt die Tradition nicht? Die vielen Umzüge in diesen Novembertagen, bei denen die Kinder mit Laternen durch die abendlichen Straßen ziehen. Der Martinsumzug, der in vielen Kindergärten einen festen Platz im Jahresablauf hat, nimmt Bezug auf eine Person, die vor knapp 1700 Jahren geboren worden ist: Der Hl. Martin - Heilige, sie werden ja oft in der Tradition als unbedingt fromme und gottesfürchtige Menschen betrachtet, die weit abgehoben von den Menschen gewirkt haben sollen; unter anderem aus diesem Grund tun sich nicht wenige Menschen heute schwer mit Heiligen. Doch bei Martin kann dies anders sein; er war ein Mensch mit Ecken und Kanten, also einer, heute würden wir sagen, der nicht dem herrschenden Mainstream angepasst war. Er war ein Mann, der konsequent seinen Weg ging. Dies zeigt sich nicht nur in der allzeit angeführten Begebenheit mit dem Bettler und der Mantelteilung. Nein, es ist viel weitergehender zu sehen. Martin trat für eine christliche Gesellschaft, für eine Kirche ein, die die Botschaft Jesu in die gelebte Tat umsetzen sollte. Der Mensch, der Dienst am Nächsten, ohne Ansehen der Person, das war seine Berufung. Authentisch wollte er sein, dies wollte er umsetzen. Oft mehr als unbequem in der Sache, öfters mal allein auf weiter Flur, war er, wenn es darum ging, dies alles umzusetzen. Und wie ist das heute, im hier und jetzt? - Ich erlebe als Feuerwehr- und Notfallseelsorger viele Menschen, die sich freiwillig und ehrenamtlich in der Feuerwehr oder in den Hilfsorganisationen engagieren. Da wird ohne zu zögern angepackt, es wird allen Menschen geholfen, die in Lebensgefahr, in Not sind und Hilfe benötigen. Oder die vielen Ehrenamtlichen in unseren Gemeinden, in den gemeinnützigen Verbänden, die in der Obdachlosenhilfe, Suchthilfe, bei den sozial Schwachen und Hilfsbedürftigen, in der Flüchtlingshilfe und, und, und … ihren Dienst tun. So ist Martin heute durchaus eine wegweisende Person, ein Heiliger, der wusste, wie man im Sinne Jesu, im Namen der Nächstenliebe und der Menschlichkeit, handelt. Das kann heute auch unsere Richtschnur, Motivation und Ziel sein, für Alt und Jung, Groß und Klein, religiös oder nicht: Der Mensch in seiner Einzigartigkeit! - Die Kinder bei den Martinsumzügen können das gut aufgreifen, signalisieren und weitergeben: Sehen und anpacken! Mit all` unseren Kanten und Ecken! - Wie damals Martin.

 

Ulrich Wagenhäuser

Kath. Diakon in der Zellerau, Notfall- und Feuerwehrseelsorger