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Wort zum Wochenende

Der Heilige Geist als das „gewisse Etwas an Liebe“

Nirgendwo finden wir diesen Geist so schön erzählt wie in der Bergpredigt Jesu, so Pfarrer Stefan Meyer.

Wenn wir uns den Heiligen Geist als das „gewisse Etwas an Liebe“ denken dürfen, dann merken wir sehr bald, dass er uns öfter fehlt als es uns lieb sein kann. In unserer Welt fehlt es so häufig daran: All die Wut, die shit storms, die Verunglimpfungen, der Hass und die Gleichgültigkeit!

Aber auch innerhalb der christlichen Kirchen fehlt es mitunter:

Will der Heilige Geist wirklich, dass die Ämter in den Kirchen einen solchen Stellenwert haben, wie sie ihn jetzt haben?

Will der Heilige Geist wirklich, dass wir uns an alte liturgische Formen klammern, als gäbe es keine Alternativen?

Will der Heilige Geist wirklich, dass wir diejenigen am Rand stehen lassen, die verfolgt werden, die einsam sind oder ohne Obdach?

Und überhaupt: Welche Wunden – gerade von früher – tragen Glaubende mit sich herum, weil es zwei, drei oder mehr Kirchen gibt, in denen man als konfessionsverbindendes Paar häufig zwischen den Stühlen sitzt?

Ich nehme wahr, dass sich schon Einiges verändert hat und dass es heute an einigen Stellen oftmals einfacher geworden ist in den unterschiedlichen Kirchen. So laden wir z.B. gegenseitig ein, zu Festgottesdiensten, zu Kirchentagen und Katholikentagen, arbeiten ökumenisch eng zusammen in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.

Und dies gelingt uns vielleicht auch deshalb, weil wir den Heiligen Geist unter uns wirken lassen wollen, als das, was er ist: als das „gewisse Etwas an Liebe“!

Und so sollte es auch sein über die Grenzen der Religionen hinweg: einander einladen und sich füreinander interessieren und wertschätzen. So schwer kann es doch gar nicht sein mit dem „gewissen Etwas an Liebe“!

Nirgendwo finden wir diesen Geist so schön erzählt wie in der Bergpredigt Jesu, also in den Seligpreisungen, in diesen Worten vom tiefen Gottvertrauen – als seien wir Vögel am Himmel oder Lilien auf dem Feld.

Jesus wünscht sich eben nicht, dass wir die Dinge sein lassen, wie sie sind; er wünscht sich, dass wir den Dingen mit Liebe gegenübertreten, also mit Barmherzigkeit, Sanftmut und dem unbedingten Willen nach Gerechtigkeit.

Begegnen wir uns doch auch weiter so, als Christinnen und Christen aus unterschiedlichen Traditionen, mit einem Ave Maria oder dem 23. Psalm, mit einem Lobpreis oder dem Trisagion auf den Lippen, aber unser Herz erfüllt vom Wirken des Geistes: Erfüllt von Liebe und Hoffnung und Mitgefühl für alle Menschen und die gesamte Schöpfung.

Und dass wir nicht sorglos sind, aber voller Vertrauen zu Gott, unserem Vater. Denn aus diesem glaubenden Vertrauen heraus, da können wir der Welt begegnen in all ihrer Vielfalt, mit all ihren Herausforderungen, ihren Befremdlichkeiten und ihren Nöten, aber möglichst mit dem „gewissen Etwas an Liebe!“

Autor: Pfarrer Stefan Meyer, Ökumenisches Zentrum Würzburg-Lengfeld