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Wort zum Wochenende

Auf der Insel der Seligen...?

Auch wer tief und fest glaubt, lebt nicht auf der Insel der Seligen, so Domkapitular Stefan Gessner.

Seit über einer Woche strömen Tag für Tag unzählige Menschen auf die Talavera und feiern ausgelassen und fröhlich das Kilianivolksfest. Und spätestens seit vergangenem Sonntag stehen auch die Türen des Kiliansdoms weit offen für die zahlreichen Wallfahrerinnen und Wallfahrer, die sich aus nah und fern auf den Weg gemacht haben. Eine Woche lang feiert das Bistum Würzburg den Ursprung der kirchlichen und städtischen Feierlichkeiten: das Glaubenszeugnis der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan.

Während dieser Kilianioktav versammelten sich viele Gläubige, aber auch unterschiedlichste Gruppen und Gruppierungen um den Reliquienschrein der drei Märtyrer, miteinander feiernd und betend.

Dieses gemeinsame Glaubensfest bringt immer wieder Menschen aus der Stadt und dem ganzen Bistum zusammen. Menschen mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Lebensgeschichten, Menschen, die als Christinnen und Christen in ihrem alltäglichen Lebensumfeld ihren Glauben leben und sich für ihr Leben Impulse und Ermutigung erhoffen. Menschen, mitten aus dem Leben. Menschen, die nicht auf der "Insel der Seligen" leben, sondern die ihre Anliegen, ihre Sorgen und Nöte, ihre Hoffnungen und Freuden mit zur Kilianiwallfahrt mitbringen.

Am 8. Juli ist der offizielle Gedenktag des hl. Kilian und seiner Gefährten. An diesem Tag erklingen in den Gottesdiensten bekannte Worte. Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium an seine Jünger: "Selig, die arm sind vor Gott, …. selig, die Trauernden, ….. selig, die keine Gewalt anwenden, …. selig, die Frieden stiften, …".

Auf wie viele Menschen, die sich während der zu Ende gehenden Kilianioktav auf den Weg in den Kiliansdom gemacht haben, treffen diese Erfahrungen auch zu: voller Sorgen zu sein, mit Problem beladen und arm vor Gott; oder in Trauer um einen lieben Menschen, der so unendlich fehlt; oder unter Streitereien leidend, obwohl man sich nach Frieden und Versöhnung in der Familie sehnt.

Auch wer tief und fest glaubt, lebt nicht auf der Insel der Seligen, die vor den teils harten und schweren Erfahrungen bewahrt bleiben.

Aber Jesus ruft sein "Selig seid ihr!" nicht nur seinen Jüngern vor 2000 Jahren zu. Es gilt auch heute noch allen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen. Die auf seine Nähe hoffen und bauen.

Möge dieses Vertrauen und diese Gewissheit uns über die Kilianioktav 2023 hinweg begleiten und immer wieder Mut machen, am Glauben festzuhalten und ihn durch unser Leben zu bezeugen.

Domkapitular Stefan Gessner, Dompfarrer, regionaler Priesterreferent und De­kan