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Auf den Spuren der Rose

1.000jähriges Hildesheim lockte Würzburger Seelsorgerinnen und Seelsorger - Führungen im renovierten Mariendom, St. Godehard und St. Michaelis - Pastorale Wege in der Diaspora ermutigen auch in Unterfranken

22 Seelsorgerinner und Seelsorger, Pfarrsekretärinnen und Pfarrhaushälterinnen und zwei Vorstandsmitglieder des Dekanatsrates Würzburg-Stadt machten sich am 9. und 10. Oktober 2014 auf den weiten Weg nach Hildesheim. Zwei Gründe motivierten für die Fahrt nach Norddeutschland: Zum einen der am 15. August diesen Jahres wiedereröffnete Mariendom und die Weiterentwicklung der Pastoral im Stadtdekanat. Eine erste "steife Brise" konnte in einer Stadtführung geschnuppert werden. Hildesheim, wie Würzburg im März 1945 zu 80 Prozent zerstört, ist stolz auf seinen wiederaufgebauten Marktplatz mit dem Rathaus, dem Rolandbrunnen und dem Knochenhaueramtshaus. Von besonderem Reiz, da nicht den Bomben zum Opfer gefallen, ist Hildesheims Neustadt mit vielen Fachwerkhäusern. Die Rose zieht sich wie ein roter Faden durch Hildesheim, sei es an vielen alten Häusern rankend und blühend, auf den Pflastern den Weg weisend oder am Mariendom. Der Legende nach soll ein Rosenbusch Anlass gewesen sein, vor 1.000 Jahren an dieser Stelle eine Marienkapelle zu bauen, aus der im Jahr 972 der erste Dombau entstand. Der "Tausendjährige Rosenstock" ging -wie der Dom- im Bombenhagel 1945 unter. Doch acht Wochen danach sprossen 25  neue Triebe hervor. Hoffnungszeichen für die HIldesheimer, ihrem Dom und die Stadt wieder aufzubauen. 50 Jahre nach dem Wiederaufbau war eine Domsanierung notwendig geworden. Das Ergebnis ließ die Würzburger Besucher staunen: Die Bernwardtür führt in einen hellen, romanischen Kirchenraum, der zum Verweilen einlädt. Der Dom mit seinem Heziloleuchter und der Christussäule ist nicht von ungefähr in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden. Am Abend informierten drei Vertreter der Bistumsleitung über die pastorale Situation in dem flächenmäßig großen Nordbistum. Prallelen ergeben sich aus der etwa ähnlichen Anzahl an Katholiken wie in Würzburg; allerdings ist die Diözese Hildesheim geprägt von der Diasporasituation. Flüchtlinge und Vertriebene ließen nach dem Krieg die Anzahl der Katholiken um ein Vielfaches ansteigen. Diese Ausgangslage macht pastorale Änderungen leichter. Für einen aus Süddeutschland kommenden Katholiken war es ein "Kulturschock", so Dr. Konrad Deufel, als er vor über 25 Jahren nach Norddeutschland kam. Der Vorsitzende des Dombauvereins ließ es sich nicht nehmen, die Würzburger Gäste persönlich in "seinem Dom" zu begrüßen. Von daher relativiert sich so manche Zukunftsperspektive, die die Würzburger aufhorchen ließ. Der Schatz an Traditionen kann nicht eins zu eins mit der Diasporasituation aufgerechnet werden. Es macht jedoch enormen Mut, sich auf Veränderungen einzulassen, so das Fazit des Gespräches am Abend. Der zweite Tag begann mit einer Messfeier in der Hauskapelle des Priesterseminars. Der Vormittag war gut gefüllt mit Führungen durch die beiden weiteren großen romanischen Kirchen in Hildesheim: St. Godehard und St. Michaelis, Letztere wie der Dom UNESCO-Weltkulturerbe. Das Mittagsgebet im Dom beschloss den offiziellen Teil der Studienfahrt. Nach einer Stärkung wurde am Nachmittag die Heimreise gen Süden angetreten.