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Alles hat seine Zeit

Frühling - Zeitenwende, Gedanken von Pfarrer Joachim Bayer.

Alles hat seine Zeit

Der Kalender zeigt uns einen Zeitenwechsel an: der Winter ist beendet, der Frühling hat nun begonnen. Auch die Uhr macht uns darauf aufmerksam, dass seit dem vergangenen Sonntag die Sommerzeit unseren Tagesablauf bestimmt. Zeitenwende ist also angesagt und viele freuen sich über die sonnigen Tage und die steigenden Temperaturen, welche uns in die Natur locken. Aufkeimendes Grün, sich öffnende Blüten zeigen neues Leben an, lassen uns aufatmen und zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Nun ja, Allergiker sehen diese Schönheit der erwachenden Natur auch mit tränenden Augen. Aber wohl den meisten Menschen geht das Herz auf nach den kälteren und trüben Wochen des Winters.

Manch einer lüftet nicht nur seine Wohnung wieder einmal intensiv, sondern bringt die Behausung auf Glanz und putzt kräftig durch. Hier sind noch die jüdischen Wurzeln dieser Reinigungsaktion zu erkennen, denn vor dem Pessachfest galt es, das Haus von allen alten, gesäuerten Resten zu befreien. Im Blick auf die noch verbleibende Zeit hin zum Osterfest, ist es vielleicht auch bei uns an der Zeit, Pessachputz zu halten und uns von so manchem alten Denken und Tun, so mancher unliebsamen Gewohnheit, manchem fragwürdigen Verhalten zu reinigen, frei zu machen. Was der Wohnung gut tut, ist für die Bewohner sicher nicht verkehrt. Gott lädt uns zu diesem Reinemachen ein: im Blick auf seine Botschaft kann ich nachdenken, was stimmig ist in meinem Leben; soll ich erkennen, wo mein Handeln nicht mit seinem Willen übereinstimmt und darf ich Veränderung wagen, um mit Gott, mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen ins Reine zu kommen. Frühjahrsputz in meinem Inneren vornehmen und so die Zeit gut nutzen, die mir Gott schenkt.

„Alles hat seine Zeit“, sagt der Prediger Kohelet. Wichtig ist es zu erkennen, was gerade an der Zeit ist und schließlich zu Handeln, damit die Zeit nicht vertan wird. So muss vielleicht manches Gewohnte losgelassen werden, damit Neues in meinem Leben wachsen kann. Nutzen wir doch die restlichen Tage der Fastenzeit, um dem neuen, österlichen Leben Raum zu schaffen. Lassen wir Gottes Güte und Liebe in uns aufblühen, damit wir sie dann weiter schenken können an alle, die sie benötigen und sich danach sehnen. Nehmen wir das Leben an, dass Gott uns schenkt und erfreuen uns daran.

Paulus schrieb einst an die Gemeinde in Korinth: „Jetzt ist die Zeit der Gnade“. Dies würde er uns sicher auch heute sagen. Es liegt an uns diese Gnadenzeit Gottes anzunehmen, damit uns das Herz aufgeht und uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ein erlösendes Lächeln; ein Lächeln der Erlösten. Zeitenwende - nicht nur im Frühling.

 

Joachim Bayer

Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Estenfeld - Mühlhausen -Kürnach