Advent, Advent...
… der Papa pennt, die Mama rennt, es ist Advent. Für manche Leute eine sehr beliebte, bei anderen eher eine gefürchtete Jahreszeit. Die einen freuen sich darauf, die anderen sehen ihn eher mit skeptischen Augen.
Ich persönlich freue mich auf den Advent. Er ist für mich, nach wie vor die besondere Jahreszeit des achtsamen Wachens und Wartens, des Hörens und Lauschens, der stillen Vorfreude und Erwartung. Dabei denke ich dankbar an viele, die in diesen Tagen unterwegs sind, um ihren Mitmenschen Freude zu bereiten oder sie neu zu wecken, wo sie eingeschlafen oder verlorengegangen ist.
Jedes Jahr neu und erneut höre und lese ich gerne die uralten Verheißungen des großen Trostpropheten Jesaja.
Menschen, die trauern, brauchen Trost, damit sie dem Leben wieder neu trauen können. Es gibt so viel Trostloses. Da hilft kein billiger oder falscher Trost, wie immer auch solche Trostpflästerchen verpackt sind, sondern nur der wahre und echte Trost. Er verspricht damals und heute, dass nicht alles beim alten bleibt, sondern sich wandelt und erneuert. Das sind keine leeren Versprechungen, weil sie von Gott kommen, weil er selbst dahinter steht und in ihnen steckt.
So gesehen ist für mich der Advent auch eine Zeit, in der ich Gott neu suchen und entdecken kann. Er wohnt doch auf dem Grund meiner Seele, in meinem manchmal so armseligen, zitternden Herzen. Ich brauche ihm nicht weiter entgegen zu gehen als bis zu mir selbst oder meinem Nächsten. In allernächster Nähe wartet er auf mich. Daran glauben zu können, finde ich köstlich und tröstlich zugleich. In diesem Sinne wünsche ich uns einen tröstlichen Advent.
Paul Weismantel
Domvikar
Spiritual am Bischöflichen Priesterseminar