Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kreuzigungsgruppe am Kreuzberg in der Rhön
  • Home
  • Aktuelles
  • Suche
Wort zum Wochenende

Die Bedeutung des Türrahmens

Der Türrahmen ist ein Ort der Begegnung, so Pfarrer Tilmann Schneider.

Der Türrahmen ist ein Ort der Anfänge: starke Männer tragen Schränke, Tische und andere Möbelstücke durch ihn hindurch. Umzug und Einzug, Start in den neuen vier Wänden. Der Türrahmen ist ein Ort der Begegnung: Komm doch erstmal rein! So bitten wir unsere Gäste. Ich habe Dich schon erwartet! Genauso ist der Türrahmen Ort der Abschiede: Flüchtige Küsse gibt es da. Und Hinterhergerufenes: Pass auf Dich auf! Oder: Denk doch bitte daran, die Tischdecke zur Reinigung zu bringen. Bring doch heute Abend bitte noch etwas Brot mit! Der Türrahmen ist der Ort des Abschieds – auch ganz zuletzt: Särge müssen durch ihn hindurch. Zurück bleibt die Strickjacke über dem Stuhl und die Weihnachtsdekoration, wie festgefroren. Als ich Schüler war, war der Türrahmen des Hauses meiner Eltern vor allem auch Ort des Gebets. Bevor wir Brüder morgens zum Schulbus liefen, jeden Morgen das kurze Morgengebet mit der Mutter im Türrahmen. Mein Gott, vorüber ist die Nacht, gesund und froh bin ich erwacht; behüte mich auch diesen Tag, dass mich kein Unheil treffen mag.

Der Türrahmen ist ein Transitort. Jeden Tag gehst Du ein uns aus, gehst über die Türschwelle durch den Türrahmen hindurch. Und über all dem stehen ein paar Kreidestriche, Zahlen, Sterne und drei Buchstaben. Christus mansionem benedicat. Jedes Jahr neu. Christus segne dieses Haus. Segne jeden, der durch diesen Türrahmen hindurch und ein- und ausgeht. Und segne jeden Menschen hinter dieser Tür. Segne jedes Wort, jedes Tun und jede Bemühung, Freud und Leid, Leben und Sterben. Vieles, was in diesem Jahr passiert, ist noch verborgen. Melchior. Balthasar. Was wird dieses Jahr mit sich bringen an Schönem und Überraschendem, an Unerwartetem oder Traurigem? Was wird dieses Jahr für Dich bereithalten, wenn Du durch Deinen Türrahmen hinausgehst?

Es wäre doch ein schönes Ritual: Erinnere Dich daran, wenn Du durch Deinen Türrahmen gehst, dass Gottes Segen auf Dir liegt. Erinnere Dich daran! Gottes Nähe und Liebe, sein Licht und sein Frieden liegen auf Dir! Unter seinem Segen lebst Du, arbeitest Du und stirbst Du auch. Unter diesem Segen gehst Du durch Deine Tür – an jedem Tag, den Gott Dir schenkt. An jedem Tag, den Gott anvertraut und den er Dich gestalten lässt. Vor Dir liegt ein neues Jahr. Caspar.

Pfarrer Tilmann Schneider, Pfarrei Im Main-Werntal im evangelisch-lutherischen Dekanat Würzburg, Pfarrer in Thüngen, Arnstein m. den vielen Ortsteilen der Kirchengemeinden