Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kreuzigungsgruppe am Kreuzberg in der Rhön
  • Home
  • Aktuelles
  • Suche
Wort zum Wochenende

Von Wurzeln und Walfisch

Lesen Sie doch mal beim Propheten Jona nach und schlagen Sie so die Brücke zu unseren jüdischen Mitbrüdern und -schwestern, so Gemeindereferent Bernd Müller.

In diesen Tagen findet die Woche der Brüderlichkeit statt. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten wird seit über 70 Jahren die christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Dialog zwischen Juden und Christen gefördert.

Wenn ich überlege, was mich am meisten mit dem jüdischen Glauben verbindet, dann ist das der erste Teil der Bibel. Unsere gemeinsame Wurzel, das Alte Testament, erzählt von der Geschichte Israels, den Propheten und enthält auch den großen Gebetsschatz der Psalmen.

Was für mich die alttestamentlichen Geschichten so sympathisch machen, ist das ganz und gar menschliche darin, das in nahezu allen Aspekten ungeschönt erzählt und vor dem Licht des Glaubens gedeutet wird.

Nicht zufällig ist deshalb das Motto für unsere jährlichen Kinderbibeltage oft ein alttestamentliches, in diesem Jahr das Buch des Propheten Jona.

In der Parabel von Jona schickt Gott den Propheten in die sinnbildlich gottesfeindliche Stadt Ninive, um dort deren Untergang als Vergeltung für ihre Boshaftigkeit anzudrohen. Doch der widerspenstige Jona hat keine Lust und flieht. Aber Gott gibt ihm noch einmal eine Chance.

Beim zweiten Anlauf gelingt es ihm überraschenderweise, die ungläubigen Menschen zu bekehren, die Stadt wird vor dem Untergang bewahrt. Jona aber ärgert sich über den eigenen Erfolg und beklagt bei Gott dessen Barmherzigkeit.

Die Unlust, eine anstehende Aufgabe anzugehen, das Selbstmitleid an einer unpassenden Stelle, Unverständnis für Gottes so ganz andere Sichtweise, die unseren menschlichen Horizont übersteigt. Öfter, als ich möchte, merke ich, wie ähnlich ich dem biblischen Propheten bin. Aber wenn Gott bei Jona über dessen Unzulänglichkeiten hinweg sieht, warum nicht auch bei mir?

Und war da bei Jona nicht noch was mit dem (Wal-)Fisch? Ja genau. Lesen Sie doch selbst mal nach und schlagen so die Brücke zu unseren jüdischen Mitbrüdern und -schwestern. Ob mit der gedruckten Bibel oder übers Internet. Es lohnt sich!

Bernd Müller, Gemeindereferent im Pastoralen Raum Würzburg links des Mains

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.